Felix Hafner (he/him)
Regie // Schauspiel
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- Wien / Österreich
Der Heißsporn und selbsternannte „honnête homme“ Alceste vertritt seine Meinung mit Nachdruck: Man muss unter allen Umständen die Wahrheit sagen. Doch das gesellschaftliche Parkett ist glatt, und jede aufrichtige Äußerung gleicht einem Tritt ins Minenfeld.
Nicht zufällig wählte Molière für seine 1666 uraufgeführte Komödie Le Misanthrope den Untertitel L’Atrabilaire amoureux – Der verliebte Melancholiker. Denn wie die meisten Protagonisten des französischen Dramatikers, der die Rolle anlässlich der Uraufführung auch selbst spielte, ist Alceste eine gespaltene und damit überaus moderne Figur. Ein Verliebter – doch weit entfernt von den Rhetoriken der Liebe gegenüber der von ihm verehrten jungen Witwe Célimène. Ein Idealist – und gerade deshalb kein Freund seiner Mitmenschen oder gar der Gesellschaft und ihrer Regeln: „Wer nicht die Gabe hat, seine Gedanken zu verstecken, hat hierzulande sehr wenig zu suchen.“ Das wird deutlich, als ihm der selbstverliebt-verliebte Oronte dessen Sonett Die Hoffnung vorträgt, um damit Alcestes Wertschätzung und Freundschaft zu gewinnen. Die Folgen aus Alcestes nur allzu harscher Kritik am Text: Feindschaft und Gerichtsverhandlung. Philinte, Alcestes ständig um Vermittlung bemühter Freund, drängt ihn, sich den neuen Zeiten anzupassen und „nicht als Weltverbesserer die Welt zu hassen“. Doch Alceste lehnt dies konsequent ab, verstrickt sich im Laufe der Ereignisse in immer mehr Konflikte und ist zuletzt der „Menschenflüchtling“, für den einzig die Einsamkeit noch lebbar scheint.
Der junge österreichische Regisseur Felix Hafner, der zuletzt mit seiner Inszenierung der österreichischen Erstaufführung von Thomas Köcks Stück Isabelle H. (geopfert wird immer) im Volx/Margareten für Aufmerksamkeit sorgte, wirft einen frischen Blick auf den Komödienklassiker.
Wie viel Zutrauen Hafner in das Theater hat, wie scheinbar leichthändig es ihm von der Hand geht, zeigt diese puristische Inszenierung.
Dem jungen Regisseur Felix Hafner gelingt ein großartiger "Menschenfeind" im Volkstheater. Der Nachweis, dass man auch intelligent, zeitgemäß, temporeich, amüsant und charmant Komödie spielen kann. (...) Völlig zu Recht ganz großer Jubel!
Felix Hafner
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Im Volkstheater findet der junge Regisseur Felix Hafner, 1992 in Voitsberg geboren, den richtigen Ton für Molières gestelzte Verse in „Der Menschenfeind“ (1666). Die Reime klappern zwar, aber gerade das macht Spaß und klingt erstaunlich zeitgemäß und direkt. (...) Zudem hat Hafner, der selbst auch als Schauspieler tätig ist, sichtlich Talent, das Ensemble zu Höchstleistungen anzustacheln.