Die Dämonen

von Fjodor M. Dostojewskij

In der Übersetzung „Böse Geister“ von Swetlana Geier
Münchner Volkstheater - Premiere am 25. Oktober 2018

Kaum zu glauben sind die Gerüchte über den charismatischen Nikolaj Stawrogin. Was steckt hinter seinen Exzessen, den Frauengeschichten und seinen beleidigenden Ausfällen? Seine unerwartete Ankunft bringt Unruhe in ein beschauliches Provinznest, das wenig später vollends aus dem Gleichgewicht gerät.

Inhalt

Kaum zu glauben sind die Gerüchte über den charismatischen Nikolaj Stawrogin. Was steckt hinter seinen Exzessen, den Frauengeschichten und seinen beleidigenden Ausfällen? Seine unerwartete Ankunft bringt Unruhe in ein beschauliches Provinznest, das wenig später vollends aus dem Gleichgewicht gerät. Denn auch Pjotr Werchowenskij ist nach langer Abwesenheit zurückgekehrt, ein radikaler Nihilist, der nur ein Ziel verfolgt: die staatliche Ordnung zu zerstören und Russland im Chaos untergehen zu lassen. Während Werchowenskij eine Handvoll junger Leute hinter sich versammelt, deren diffuse Unzufriedenheit er in fanatischen Revolutionsgeist verwandelt hat, weigert sich Stawrogin in dessen wahnhafter Utopie einer neuen Gesellschaft die Führerrolle zu übernehmen. Doch die Methoden der Gruppe verschärfen sich und als eine Serie von Gewalttaten die Stadt erschüttert, scheint Werchowenskijs despotische Zukunftsvision zum Greifen nah.

Eine gewaltige Polyphonie unterschiedlicher Ideologien und Lebensentwürfe bricht aus Dostojewskijs Roman von 1871/72 hervor. Sie zeugt von einer entwurzelten Generation, der der Glaube abhandengekommen ist, die gegen den Konservatismus ihrer Zeit rebelliert und orientierungslos zwischen den aufkommenden materialistischen Strömungen aus Westeuropa umherirrt. In einem Klima zunehmend verrohter Sitten und moralischer Skrupellosigkeit geraten die liberalen Ideen ihrer geistigen Ziehväter zu kompromisslosen Forderungen, zu deren Durchsetzung ihr jedes Mittel Recht ist.

Hafner setzt einen "Kampf der Ideen" mit seinem vornehmlich jungen Ensemble in Szene. Dieser Ideen-Kampf entspricht einem Problem jeder Revolution: Dass die einzelnen Teile einer Gruppe viel mehr sind als das Ganze und jeder seine eigene Idee hat, so dass alle kaum an einem Strang ziehen können.

    Münchner Abendzeitung

    Regie und Fassung

    Felix Hafner

    Bühne

    Stefanie Grau

    Kostüme

    Slavna Martinovic

    Musik

    Clemens Wenger

    Choreographie

    Dunja Jocic

    Dramaturgie

    Rose Reiter

    Mit

    Silas Breiding: Nikolaj Wsewolodwitsch Stawrogin
    Pola Jane O‘Mara: Pjotr Stepanowitsch Werchowenskij
    Jakob Immervoll: Iwan Pawlowitsch Schatow
    Mara Widmann: Alexej Nilytsch Kirillow
    Jonathan Hutter: Liputin
    Jonathan Müller: Wirginskij / Hauptmann Lebjadkin
    Harry Schäfer: Schigaljow
    Carolin Knab: Lisaweta Nikolajewna Tuschina / Marja Timofejewna Lebjadkina
    Jörg Lichtenstein: Stepan Trofimowitsch Werchowenskij

    Ensemble

    Julija Michajlowna von Lembke / Fedjka