Höllenangst

von Johann Nestroy

Volkstheater Wien, Premiere: 23. September 2017

Der Schustersohn Wendelin geht einen ehrlichen Handel ein – und verliert dabei das Seelenheil. Zumindest in seiner Vorstellungswelt.

Inhalt

Der Schustersohn Wendelin geht einen ehrlichen Handel ein – und verliert dabei das Seelenheil. Zumindest in seiner Vorstellungswelt.

Auf der Flucht nach einem nächtlichen Stelldichein mit seiner heimlich angetrauten Adele steigt der junge Oberrichter von Thurming bei der verarmten Schusterfamilie Pfrim ein und wird von Wendelin, dem mit seinem Schicksal hadernden Sohn des Hauses, für den Leibhaftigen gehalten. Als von Thurming Wendelin für einen rettenden Kleidertausch reichlich Entlohnung verspricht, geht dieser einen Pakt mit dem vermeintlichen Teufel ein. In der festen Überzeugung, diesen fortan an seiner Seite zu haben, wird Wendelin von nun an von „Höllenangst“ getrieben, und die Verwicklungen nehmen ihren Lauf. Verbrechen aus der Vergangenheit, Missetaten hoher Amtspersonen, politische Rivalitäten und geheimnisvolle nächtliche Handlungen sind die Ingredienzien von Nestroys rasanter dunkler Komödie. 1849 uraufgeführt, sind in dieser politischen Posse die Zeichen der Zeit weit deutlicher sichtbar als in den meisten anderen Stücken, die Nestroy nach der Revolution 1848 auf die Bühne gebracht hat.

Nach den zwei erfolgreichen Inszenierungen Isabelle H. (geopfert wird immer) und Der Menschenfeind untersucht der österreichische Regisseur Felix Hafner in seiner neuen Arbeit am Volkstheater die Mechanismen einer Gesellschaft im Umbruch. Die Couplets werden von dem Kabarettisten und Autor (Willkommen Österreich, ORF) Peter Klien aktualisiert, die Musikkompositionen und das Sounddesign stammen von Clemens Wenger, Musiker und Komponist der Wiener Soul-Band 5/8erl in Ehr’n.

Felix Hafner inszeniert „Höllenangst“ mit einem fulminanten Ensemble. Er schälte im Wiener Volkstheater erfolgreich wieder die zeitlose Parabel aus dem auf den ersten Blick verwickelten Stück.

    Die Presse

    Mit der „Höllenangst“ gelingt dem Volkstheater ein Coup. In rasantem Tempo lässt der Regisseur die Figuren vor eine Half-Pipe-ähnlichen Bühnenkonstruktion (Camilla Hägebarth) agieren. Zugleich dient dieses ungefähr drei Meter hohe Halbrund als wunderbare Metapher. Nach oben kommen ist schwer, immer wieder rutschen die Menschen, die verzweifelt versuchen, das obere Ende zu erreichen, ab.

      European Cultural News

      Regie

      Felix Hafner

      Bühne

      Camilla Hägebarth

      Kostüme

      Johanna Hlawica

      Musik und Sounddesign

      Clemens Wenger

      Couplets

      Peter Klien

      Licht

      Paul Grilj

      Dramaturgie

      Angela Heide, Andrea Zaiser

      Mit

      Gábor Biedermann,
      Thomas Frank,
      Günter Franzmeier,
      Isabella Knöll,
      Laura Laufenberg,
      Kaspar Locher,
      Valentin Postlmayr,
      Christoph Rothenbuchner,
      Claudia Sabitzer,
      Mario Schober,
      Stefan Suske,
      Luka Vlatković